CannaSyn – Industrielle und umweltschonende Produktion von Cannabigerol in Hefen

Im Rahmen des Projekts CannaSyn wird die Produktion von Cannabigerol (CBG), ein potentiell vielseitig verwendbarer Inhaltsstoff der Hanf-bzw. Cannabispflanze, auf biotechnologischem Wege in die industrielle Anwendung gebracht.

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Industrielle Produktion von Cannabigerol (CBG) über biosynthetische Verfahren - umweltverträglich und  ressourcenschonend

Das Projekt CannaSyn wird vom Land mit knapp 840.000 Euro gefördert. Die Taros Chemicals GmbH & Co. KG, ein unabhängiges Auftragsforschungsunternehmen am Standort Dortmund, setzt das Vorhaben zusammen mit dem Institut für Technische Biochemie der TU Dortmund um.

Im Rahmen des Projekts wird die Produktion von Cannabigerol (CBG), ein potentiell vielseitig verwendbarer Inhaltsstoff der Hanf-bzw. Cannabispflanze, auf biotechnologischem Wege in die industrielle Anwendung gebracht. Unter Einsatz von Hefen wird über biosynthetische Verfahren das – nicht psychoaktive - CBG gewonnen und gegenüber bisherigen Methoden eine umweltverträgliche und ressourcenschonende Produktion in industriellem Maßstab ermöglicht.

Das zweijährige Projekt zielt darauf, biosynthetische Grundlagenforschung in die breite Anwendung zu bringen und am Standort Dortmund zum weltweit ersten Produzenten von CBG auf biotechnologischem Wege zu werden.

MWIKE NRW
Ministerin Neubaur überreicht Förderbescheid an Taros Chemicals

Hintergrund

Nach der Enttabuisierung der Cannabiskulturpflanze und der aus ihr gewonnen Rohstoffe, sogenannte Cannabinoide, erfährt das Cannabigerol (CBG) zunehmend an Aufmerksamkeit. CBG wird ein hohes Verwertungspotential zugeschrieben, vor allem in der Nahrungsergänzungs- und Kosmetikindustrie, und gilt schon heute als „Mutter aller Cannabinoide“, da es als Ausgangsstoff für weitere produktfähige Cannabinoide eingesetzt werden kann.

Wesentlicher Nachteil für die Gewinnung von CBG ist bislang der hohe Bedarf an Pflanzenmasse, verbunden mit einem großflächigen und energieaufwendigen Pflanzenanbau. Das geplante biosynthetische Verfahren im Rahmen von CannaSyn eröffnet die Möglichkeit, ohne Nutzung von Agrarflächen auszukommen und standortunabhängig und frei von unerwünschten Nebenprodukten den spezifischen Rohstoff herzustellen. Gegenüber der bislang üblichen Extraktion durch den Einsatz von überkritischem CO2 als Lösungsmittel ermöglicht das Projekt eine umweltfreundliche Produktion, die getragen ist durch wässrige Lösungsmittel, pH-Neutralität und geringem Energieaufwand.

Die Taros Chemicals, gegründet 1999, ist ein unabhängiges Auftragsforschungsunternehmen und arbeitet für Unternehmen und Kunden in den Segmenten Pharma-, Biotech- und Chemieindustrie. Das Unternehmen mit den drei Geschäftsbereichen Wirkstoffforschung, Materialwissenschaft und Auftragssynthese hat seinen Firmensitz seit 2004 im Biomedizinzentrum Dortmund. Mittlerweile beschäftigt Taros Chemicals ca. 65 Mitarbeitende, hauptsächlich im chemischen Laborbetrieb, die im Auftrag global agierender Konzerne und Unternehmen an innovativen Technologien und Anwendungen forschen.
Taros Chemicals GmbH & Co. KG

Das Institut für Technische Biochemie der TU Dortmund (Leitung Prof. Kayser) forscht intensiv an der Biosynthese unterschiedlichster Cannabinoide, die Ergebnisse sind für diesen, im Aufschwung befindlichen Industriebereich von besonderem Interesse, insbesondere mit Blick auf eine auch kommerziell wettbewerbsfähige Produktionslösung von Cannabinoiden.

Ansprechpartner

Konsortialführung

Dr. Alexander Piechot

COO | Geschäftsführung Taros Chemicals GmbH & Co. KG

APiechot@taros.de