Bioökonomie-Rat für Nordrhein-Westfalen und Eckpunkte zur Bioökonomie-Strategie NRW

Um den Bioökonomie-Standort Nordrhein-Westfalen zu stärken, setzt die Landesregierung einen Bioökonomie-Rat NRW ein und entwickelt eine Bioökonomie-Strategie. Das Eckpunktepapier dazu ist jetzt veröffentlicht.

Ministerin Neubaur: Bioökonomie bietet enormes Potenzial für die klimaneutrale Transformation der Industrie

Biologisch abbaubarer Kunststoff, klimaneutral hergestellter Zement oder nachhaltig produziertes Leder aus Pilzen: Biobasiertes Wirtschaften und biotechnologische Verfahren bieten großes Potenzial für den klimagerechten Umbau der Industrie und eine ressourcensparende Kreislaufwirtschaft. 

Um den Bioökonomie-Standort Nordrhein-Westfalen zu stärken und die Chancen und Herausforderungen umfassend zu analysieren, hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalens die Einsetzung des Bioökonomie-Rates NRW beschlossen. Das unabhängige Beratungsgremium setzt sich aus 15 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen und soll in den kommenden zwei Jahren an einer Bioökonomie-Strategie für Nordrhein-Westfalen mitwirken. 

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Die innovative Nutzung von Biomasse und neue biotechnologische Methoden leisten einen zentralen Beitrag für die klimaneutrale Transformation der Industrie und eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft. In Nordrhein-Westfalen haben wir das enorme Potenzial der Bioökonomie für wettbewerbsfähige, nachhaltig wirtschaftende Unternehmen und Start-ups längst erkannt und treiben den Ausbau einer biobasierten Wirtschaft ambitioniert voran. Mit der Berufung des Bioökonomie-Rates setzt die Landesregierung ein wichtiges Vorhaben des Koalitionsvertrags um. Das ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer zukunftsweisenden Bioökonomie-Strategie für NRW.“

Aufgabe des Rates ist es, sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen der Bioökonomie zu analysieren. Das Gremium soll Lösungen für Zielkonflikte wie die bestmöglichste Verwendung von knappen nachwachsenden Ressourcen erarbeiten. Die Empfehlungen des Rates sollen in eine Bioökonomie-Strategie für NRW einfließen. Ziel der Landesregierung ist es außerdem, ein Zukunftsprogramm für die Bioökonomie zu erarbeiten, das die Wirtschaft in der Nutzung erneuerbarer, nachhaltiger Rohstoffe unterstützt und tragfähige Alternativen zu fossilen Ressourcen aufzeigt. 

 Folgende 15 Mitglieder sind für die erste dreijährige Sitzungsperiode berufen, der Rat nimmt im Januar 2024 seine Tätigkeit auf. 

  • Prof. Dr. Stefanie Bröring, Ruhr-Universität Bochum, Lehrstuhl für Entrepreneurship und innovative Geschäftsmodelle, Akademische Direktorin des Wordfactory Start-up Centers
  • Dr. Peter Enste, Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule, Direktor des Forschungsschwerpunkts Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität, Gelsenkirchen
  • Dr. Ricarda Finnern, LenioBio GmbH, Chief Scientific Officer, Aachen und Düsseldorf
  • Timothy Fitschen, Bundesagentur für Arbeit, Bereichsleiter Rheinisches Revier, Brühl
  • Prof. Dipl.-Holzwirtin Katja Frühwald-König, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Clustersprecherin proHolz.NRW, Vorstand des Smart Wood Centers
  • Dr. Christopher Grünewald, Geschäftsführender Gesellschafter Grünewald Papier GmbH & Co. KG, Vizepräsident von DIE PAPIERINDUSTRIE
  • Prof. Dr. Monika Hartmann, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik
  • Dr. Gernot Jäger, Covestro, Head of Biotechnology
  • Dr. Christian Lenges, International Flavors & Fragrances (IFF), Venture Director
  • Prof. Dr. Regina Palkovits, RWTH Aachen University, Lehrstuhl für Heterogene Katalyse und Technische Chemie sowie Forschungszentrum Jülich, Institut für Nachhaltige Wasserstoffwirtschaft 
  • Thomas Patermann, Vorsitzender der Landesgruppe NRW des Verbandes kommunaler Unternehmen (Sparte Abfallwirtschaft und Stadtsauberkeit VKU/VKS), Vorstandsvorsitzender der Wirtschaftsbetriebe Duisburg AöR
  • Prof. Dr. Ralf Pude, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz, Wissenschaftlicher Leiter Campus Klein-Altendorf
  • Prof. Dr. Ulrich Schurr, Forschungszentrum Jülich, Institut für Bio- und Geowissenschaften und Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf; Bioeconomy Science Center und BioökonomieREVIER 
  • Prof. Dr. Petra Schweizer-Ries, Hochschule Bochum, Integratives Institut Nachhaltige Entwicklung, 
  • Prof. Dr. Anna von Mikecz, Leibniz-Institut für umwelt­medizinische Forschung und Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Stellvertretende Vorsitzende NABU NRW

Eckpunkte für eine Bioökonomie-Strategie NRW

Parallel hat das Kabinett die Veröffentlichung von Eckpunkten für eine Bioökonomie-Strategie NRW sowie die Gründung einer interministeriellen Arbeitsgruppe „Bioökonomie“ beschlossen. Damit wird ein deutliches politisches Signal für die Dringlichkeit nachhaltiger bioökonomischer Lösungen gesetzt.

Die Eckpunkte der Landesregierung für eine Bioökonomie-Strategie NRW stehen hier zum Herunterladen bereit.

Mitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie

Biotechnologie & Bioökonomie in NRW

Biotechnologische Methoden und die darauf basierende industrielle Anwendung werden zukünftig noch stärker die Basis innovativer Entwicklungen in zahlreichen Branchen bilden.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerium NRW informiert