SiNaFol – Absperrbänder aus biologisch abbaubaren Folienwerkstoffen
Im Vorhaben SiNaFol soll ein nachhaltiger Werkstoff entwickelt werden, der sich zu Absperrbändern verarbeiten lässt und dabei vollständig biologisch abbaubar ist.
Im industriellen Maßstab nachhaltigen Kunststoff herstellen - hohes Transferpotenzial
Das Projekt SiNaFol wird mit insgesamt rund 336.000 Euro im Förderwettbewerb Biobasierte Industrie gefördert und von dem Unternehmen Kelmaplast G. Kellermann GmbH zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT umgesetzt.
Ziel des Vorhaben SiNaFol ist es, im industriellen Maßstab einen Folienwerkstoff zu entwickeln, der sich zu Absperrbändern mit hoher Reißfestigkeit verarbeiten lässt und vollständig biologisch abbaubar ist. Das Projekt will ein Signal für Nachhaltigkeit setzen, denn durch unterschiedliche Umwelteinwirkungen gelangen Abrisse von handelsüblichen Absperrbändern in die Umwelt und können sich dort als Mikroplastik anhäufen. Aktuell erhältliche biologisch abbaubare Folienmaterialien erfüllen bislang nicht die produktspezifischen Anforderungen eines Absperrbandes. Neben Baustellen und Tatorten werden Absperrbändern auch im Naturschutz eingesetzt, etwa zur Absperrung von Brutflächen und oder zur Forstarbeit.
Aufbauend auf langjährige Kenntnisse im Bereich der Prozess- und Kunststoff-Produktentwicklung sollen sowohl die Produktion der Folien als auch deren Abbaubarkeit weiter optimiert und der Prozess im industriellen Maßstab entwickelt werden. Für den Werkstoff sollen kommerziell erhältliche, biologisch abbaubare Polymere zum Teil modifiziert und mit ausgewählten Zusatzstoffen, sogenannten Funktionsadditiven, aufbereitet werden. Im Erfolgsfall hat die im Vorhaben entwickelte Technologie das Potenzial, in weitere Anwendungen (Agrarfolien, Verpackungen) transferiert zu werden.
Konsortialführer ist die Kelmaplast G. Kellermann GmbH mit Sitz in Sprockhövel. Das mittelständische Unternehmen gehört zu den europaweit führenden Herstellern von Folienprodukten für die Sicherung, Ortung und Identifizierung von Leitungssystemen sowie für Absperrungen und Kennzeichnungen. Projektpartner ist das Fraunhofer-Institut UMSICHT am Standort Oberhausen, das in den Bereichen klimaneutrale Energiesysteme, ressourceneffiziente Prozesse und zirkuläre Produkte forscht und Technologien und Produkte für die zirkuläre Wirtschaft entwickelt.